Eggenfelden bringt sich um den verdienten Lohn

Vorbericht

Ein richtiger Kracher wartet zum Abschluss der Vorbereitung auf unser Landesligateam. Kein Geringerer als Bayernligaabsteiger und Ligakonkurrent TSV Wasserburg kommt am Samstag zum Verbandspokalspiel ins Stadion an der Birkenallee. Bevor es in der darauffolgenden Woche gegen den SV Bruckmühl ein erstes Mal um Punkte geht, wollen sich Huber, Ungur und Co. gegen die favorisierten Löwen nochmal von der besten Seite präsentieren und sich somit den letzten Feinschliff für den Ligaauftakt holen. Angestoßen wird um 16:00 Uhr. 

Spielbericht

Angermeier und Hochstetter drehen das Spiel, zwei späte Eigentore besiegeln jedoch das bittere Pokal-Aus

Bis zur 88. Minute war es ein absoluter Sahnetag, den der SSV Eggenfelden im Verbandspokalspiel gegen den Bayernligaabsteiger TSV 1880 Wasserburg erwischt hatte. Auch wenn man kurz vor Ende der ersten Halbzeit mit 0:1 in Rückstand geriet, zeigte die Huber-Elf vor allem im zweiten Abschnitt seine ganze spielerische Klasse. Der Torjäger vom Dienst Paul Angermeier sowie Neuzugang Lukas Hochstetter drehten in einer furiosen zweiten Spielhälfte die Partie, bevor jedoch zwei späte Eigentore den SSV um den verdienten Lohn und den TSV auf die Siegerstraße brachten.

Im letzten Test und gleichzeitigem Verbandspokalspiel gegen den Ligakonkurrenten aus Wasserburg muss SSV-Coach Tobias Hubert nicht nur auf seinen Co-Trainer an der Linie Manuel Schmidhuber (krank), sondern auch auf die Dienste der angeschlagenen Thomas Wohlmannstetter, Daniel Kerscher, Simon Eichinger, Peter Berg, Malick Cessay und Stefan Seidl verzichten. Mit von der Partie ist aber der zuletzt pausierende Nico Daffner ebenso wie Daniel Ungur, der nach seiner Kreuzbankverletzung bereits vor eineinhalb Wochen sein Comeback feiern konnte – beide nehmen jedoch erstmal auf der Bank Platz.

Auch wenn der Gast aus Wasserburg als Favorit in die Partie geht, versteckt sich der SSV in diesem Qualispiel des Verbandspokals keineswegs und kommt in Person von Paul Angermeier bereits nach drei Minuten zur ersten Chance. Nachdem Maxi Grötzinger von links Simon Schie einsetzt, der umsichtig per Kopf auf Angermeier ablegt, zielt dieser jedoch bei seiner Direktabnahme aus rund 20 Metern etwas zu ungenau. Wasserburg lässt in der Folge den Ball zwar gut durch die eigenen Reihen laufen, kann sich aber gegen die aggressive Eggenfeldener Hintermannschaft zunächst nicht entscheidend durchsetzen. Vor allem Alexander Gordok und Tobias Huber machen es dem TSV im Zentrum enorm schwer Zugriff zu bekommen, wenn auch der Gast allgemein mehr vom Spiel hat.

Die erste Großchance gehört so auch dem Gast aus Wasserburg. Nach 20 gespielten Minten steigt Stefan Scherhag nach einer Ecke unbedrängt zum Kopfball hoch, findet jedoch seinen Meister in SSV-Schlussmann Klaus Malec, der den Ball mit einer sehenswerten Parade aus dem langen Eck fischt. Aber auch Eggenfelden setzt immer wieder gefährliche Nadelstiche, schaltet nach Ballgewinnen schnell um, kann die sich bietenden Kontergelegenheiten jedoch nicht konsequent ausspielen. Nachdem auf der einen Seite Eggenfeldens Timo Schmidhuber kurz vorm Halbzeitpfiff bei einer der aussichtsreichen Kontersituation von der Fahne des Linienrichters gestoppt wird, kann Wasserburg auf der anderen Seite einen Angriff erfolgreich vollenden. Bruno Ferreira Goncalves setzt sich auf der linken Seite durch, bringt den Ball flach ins Zentrum, wo Michael Barthuber zur Stelle ist und den Ball ins kurze Eck zum 1:0 aus Wasserburger Sicht befördert (43.) – aufgrund von Feldvorteilen des TSV eine zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Führung.

In der zweiten Spielhälfte sind beide Teams von Beginn an sofort auf Betriebstemperatur und die rund 200 Zuschauer bekommenen einen regelrechten Schlagabtausch zweier gut aufgelegter Mannschaften zu sehen. Zuerst taucht Luca Wagner alleine vor SSV-Keeper Klaus Malec auf, der aber den „Beiner“-Versuch des TSV-Offensivmanns souverän vereiteln kann (46.). Auf der anderen Seite nimmt Grötzinger eine Schie-Ablage aus 16 Metern volley, verfehlt das Ziel jedoch nur um wenige Millimeter (51.). Kurz darauf kann Timo Schmidhuber seine Schnelligkeit ausspielen und sich auf der rechten Seite durchsetzen. Seine Hereingabe landet über Umwege zentral vor dem Tor, doch Tobias Huber wird bei seinem Versuch abgeblockt (53.). Nur eine Zeigerumdrehung später verpasst Wagner eine Barthuber-Flanke denkbar knapp und im Gegenzug bricht Paul Angermeier energisch auf der rechten Seite durch. Sein Querpass wird jedoch kurz vor dem eingelaufenen Grötzinger geklärt.

In der 57. Spielminute kann sich der SSV endlich für seinen Aufwand belohnen: Maxi Grötzinger und Philipp Bräuhauser kombinieren sich sehenswert durch die linke Seite, die Hereingabe landet über Tobias Huber schließlich bei Paul Angermeier, der den Ball kompromisslos aus 12 Metern zum umjubelten Ausgleich in die Maschen jagt.

In der Folge bestimmt der SSV das Geschehen und ist dem zweiten Treffer deutlich näher als der Gast aus Wasserburg. Und so kommt es auch rund zehn Minuten vor Schluss, als der eingewechselte Nico Daffner auf den ebenso eingewechselten Daniel Ungur spielt und dieser auf den rechts durchstartenden Paul Angermeier durchsteckt. Von der Grundlinie bringt Angermeier den Ball in den Fünfer, wo Hochstetter seinem Namen alle Ehre macht, am höchsten steigt und den Ball zur verdienten SSV-Führung über die Linie bugsiert – 2:1 für den heimischen SSV.

Als die Zuschauer bereits mit einem Sieg für die Eggenfeldener rechnen, kommt Wasserburg jedoch aus dem Nichts wieder zurück in das Spiel. Nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld von Dukic verschätzt sich Keeper Malec und der Ball springt dem völlig überraschten Hochstetter ans Schienbein, von wo der Ball ins leere Tor kullert – 2:2 in der 88. Minute. Aber damit nicht genug. In der letzten Szene des Spiels verteidigt Raphael Schmidhuber einen Wasserburger Angriff gekonnt, bevor es dann zu einem folgenschweren Missverständnis in der SSV-Defensive kommt. Der SSV-Kapitän will den gewonnenen Ball in die Tormitte auf Keeper Malec spielen, der sich jedoch kurz anbietet und somit den zentralen Rückpass von Schmidhuber nicht mehr vor der Linie klären kann – 2:3 für den TSV.

Somit kann sich der SSV für eine bärenstarke zweite Halbzeit am Ende nicht belohnen, scheidet aus dem Verbandspokal aus und muss darüber hinaus einen Ausfall von Antreiber Simon Schie befürchten. Der Eggenfeldener „Zehner“ knickt nämlich in der 63. Spielminute ohne Fremdeinwirkung um und muss daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht den Platz verlassen. Man kann also nur hoffen, dass das SSV-Eigengewächs schnellstmöglich auf den Platz zurückkehren und gemeinsam mit seinen Kollegen viele weitere derart erfrischende Auftritt, wie den gegen Wasserburg hinlegen kann.

Tobias Huber: „Wir haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht, bei dem wir Wasserburg über 87 Minuten mindestens ebenbürtig waren. Wir sind von Anfang an sehr gut ins Pressing gekommen und haben viele richtige Entscheidungen getroffen. Nach dem Rückstand haben wir uns in der zweiten Hälfte vorgenommen nochmal richtig giftig rauszukommen und haben somit auch verdient den Ausgleich sowie den Führungstreffer erzielen können. Am Ende machen wir uns das Spiel durch zwei unnötige Szenen leider etwas kaputt – in solchen Szenen müssen wir künftig einfach cleverer werden. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Auftritt der gesamten Mannschaft sehr zufrieden und ich glaube, dass wir mit einer ähnlichen Leistung gut gerüstet sind für den Auftakt gegen Bruckmühl in der kommenden Woche. Bitter ist aber natürlich die Verletzung von Simon, für den ich sehr hoffe, dass er nicht länger ausfällt.“

Die Statistik

SSV Eggenfelden: Malec, Bräuhauser (76. Ungur), Rudlof, Huber, Schmidhuber R., Schie (63. Hochstetter), Schmidhuber T., Francisco, Angermeier (83. Schäffler B.), Grötzinger (83. Reichholf), Gordok (60. Daffner)

TSV Wasserburg: Boschner (20. Dumpler), Scherhag, Dukic, Wagner (70. Simeth), Ferreira Goncalves, Barthuber (58. Vieregg), Knauer L., Knauer M. (90. Höhensteiger), Rauscher (76. Lindner), Kollie, Brich

SR: Braunsperger, ASCK Simbach/Inn  – 200 Zuschauer.

Tore: 0:1 Barthuber (43.), 1:1 Angermeier (57.), 2:1 Hochstetter (80.), 2:2 Eigentor (88.), 2:3 Eigentor (92.)

Fotos: Alfred Brumbauer

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